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Biographie / Chronologie


13.12.1915 Geboren in Hamburg-Altona

1935 Abitur in Stuttgart (humanistisches Mädchengymnasium)

1936 – 1939 Kunststudium in Hamburg bei Professoren Paul Helms und Rudolf Neugebauer / Kunststudium in München bei Professor Adolf Schinnerer / Kunststudium in Leipzig als Meisterschülerin bei Professor Walter Tiemann

30.07.1936 In Frankreich spricht sich das Parlament für das aktive und passive Frauenwahlrecht aus

20.03.1939 In Berlin werden Tausende von Kunstwerken als „entartet“ verbrannt

1940 – 1942 Freischaffend in Buchillustration

1942 Heirat nach Reutlingen, zwei Kinder

30.05.1942 Die britische Luftwaffe zerstört die gesamte Kölner Innenstadt

1954–1992 Häufige Reisen an die Nordsee

1956 Neubeginn der Malerei; Aquarelle und Gouachen

29.01.1956 Uraufführung der Komödie „Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt in Zürich

1960 Beginn der Ölmalerei

08.11.1960 In den USA wird der Demokrat John F. Kennedy zum neuen Präsidenten gewählt

ab 1970 Beginn von Linolschnitt und Monotypien, erste Einzelausstellung durch die Hans-Thoma-Gesellschaft in Reutlingen

Einzelausstellung und Beteiligungen in Reutlingen, Stuttgart, Tübingen, Eningen, Pfullingen, Ulm, Freiburg, Graz, Roanne u. a., insgesamt über 60 Ausstellungen

1978 Einzelausstellung GEDOK Reutlingen, Stuttgart

1980 Einzelausstellung Kreissparkasse Reutlingen

1986 Einzelausstellung Rathaus Reutlingen zum 70. Geburtstag

23.01.1986 Der Künstler Joseph Beuys stirbt im Alter von 64 Jahren

1990 Einzelausstellung Kreissparkasse Reutlingen zum 75. Geburtstag

1996 Einzelausstellung Kreissparkasse Reutlingen zum 80. Geburtstag

1998 Einzelausstellung der GEDOK Reutlingen, Galerie EVG RT/Eningen

09.12.1998 In der Schweiz wird 27 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts erstmals eine Frau zur Bundespräsidentin gewählt

1999 Einzelausstellung „Podest“, Stadtbücherei Reutlingen

2000 Einzelausstellung der GEDOK Reutlingen, Spitalhof Reutlingen zum 85. Geburtstag

2003 Einzelausstellung Wohnart, Eningen

2004 Einzelausstellung Forum Bodelshausen

2005 Einzelausstellung WOB Art Gallery, Reutlingen

22.11.2005 Angela Merkel wird zur ersten Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland gewählt

2008 Einzelausstellung Schönbuch-Museum, Dettenhausen

2009 Einzelausstellung Galerie Festl und Maas (vormals WOB Art Gallery) Reutlingen

2011 Ausstellung „Ü 80“ in Saulgau und Einzelausstellung, Reutlingen

26.12.2011 Gude Schaal stirbt im Alter von 96 Jahren in Reutlingen

2012/2013 Einzelausstellung Galerie Dorothea Schrade, Leutkirch

2015 Einzelausstellung Kreissparkasse Reutlingen zum 100. Geburtstag, Wintergerst Societät, Stuttgart

2017 Einzelausstellung Galerie Stewner, Lübeck

2020/2022 Einzelausstellungen Galerie Reinhold Maas, Reutlingen

Mädchenkopf II, 1977, Öl auf Leinwand

Silke, 1953, Öl auf Hartfaser, 60 x 49,5 cm.
Silke, 1953, Öl auf Hartfaser

Karneval, 1970, Öl auf Hartfaser, 90 x 80 cm.
Karneval, 1970, Öl auf Hartfaser

Saisonende am Strand II, 1996, Öl auf Hartfaser, 69,5 x 50 cm.
Saisonende am Strand II, 1996, Öl auf Hartfaser

Nocturno II, 2005, Öl auf Hartfaser, 71 x 61 cm.
Nocturno II, 2005, Öl auf Hartfaser

Hohes Ufer, 2011, Öl auf Hartfaser, 70 x 60 cm.
Hohes Ufer, 2011, Öl auf Hartfaser

Künstlerischer Werdegang


Gude Schaal lebte fast 70 Jahre in Reutlingen. Mit ihrer Malerei knüpfte die gebürtige Hamburgerin in den 1970er Jahren an die Tradition der deutschen Expressionisten an, wobei sie insbesondere Emil Noldes Umgang mit Farbe als primäres Ausdrucksmittel inspirierte. Menschen und Landschaft wurden Schaals „Anlässe für Farben“, die sie jedoch nur aus der Erinnerung in Bilder übersetzte. Ihre Werke sind somit zwar gegenständlich, aber nicht nach dem Gegenstand gearbeitet, worin sich eine ganz eigene und parallele Realität offenbart. Zumeist menschenleere Orte vermitteln ein Gefühl grundsätzlicher Melancholie, die gleichwohl eine gewisse Fremdheit ausdrückt. Sogar ihre Portraits scheinen häufig maskenhaft. Aus Schaals Hang zum Wesentlichen entwickelte sich eine damals wie heute markante und gänzlich eigenständige Bildsprache.

Ein Leben lang sehnte Gude Schaal sich nach ihrer nordischen Heimat. Gleichzeitig war sie in der Reutlinger Künstlergemeinschaft tief verwurzelt. Als Mitglied in der GEDOK, im Malerkollegium Reutlingen und in der Hans-Thoma-Gesellschaft (heute Kunstverein Reutlingen) formte, gestaltete und förderte sie das kulturelle Erleben in Reutlingen über Jahrzehnte. Mit der Galerie Reinhold Maas hat nun auch Schaals vollständiger Nachlass seinen Ort in Reutlingen gefunden. Darüber hinaus sind Werke in Privatbesitz sowie in städtischen und staatlichen Sammlungen vertreten.